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Februar 2023, Spitzbergen

Der Schneemond in Spitzbergen

Der Vollmond im Februar wird als Schneemond bezeichnet, da dieser Wintermonat als der schneereichste der Nordhalbkugel gilt.

Ich befinde mich am Dach der Welt – 1.050 km vom Nordpol entfernt – in Longyearbyen, der Hauptstadt Spitzbergens und zugleich nördlichsten Stadt. Eis, Schnee und Fels sind in Dunkelheit gebettet und unter meinen Stiefeln knirscht der Boden bei 19 Grad unter null. Mein Vorhaben, den diesjährigen Schneemond zu fotografieren, ist eine spezielle Herausforderung unter den gegebenen Umständen, die man als einsam, kalt und rau zusammenfassen kann und einem gefühlsmäßig eine gewisse Nähe zum Mond verschaffen.  

 

 

Um den Vollmond nach meinen Vorstellungen einfangen zu können, ist Geduld und Entschlossenheit gefragt, da es ziemlich bewölkt ist und die Temperaturen dieses Wartespiel, eine freie Sicht auf den Mond zu erlangen, etwas erschweren. Mit Stativ, meiner Nikon Z9 und dem 800mm-Objektiv stehe ich in der absoluten Einsamkeit. Nach knapp zwei Stunden Wartezeit und mehreren Spotwechseln gelingt es mir das perfekte Foto zu schießen. Einerseits von der direkten Sicht auf den Mond über Spitzbergen, andererseits von der durch das Mondlicht beschienenen kargen Landschaft Longyearbyens in all seinen nächtlichen Facetten – mit seinen Häusern und Rentieren.  

Um den Mond so nah und detailliert einfangen zu können, verwende ich das 800mm-Objektiv. Allerdings bin ich etwas enttäuscht, dass dessen Autofokus bei den schlechten Lichtverhältnissen trotz zahlreicher Kontrastpunkte, nur teilweise gut abschneidet. Dahingegen bin ich beeindruckt, wie einwandfrei die Kamera bei diesen Bedingungen funktioniert. Auch die Bedienung der Knöpfe gestaltet sich trotz der notwendigen Handschuhe als okay, auch wenn ich hierfür nicht die dicksten gewählt habe und meine Hände ziemlich darunter leiden müssen.

Nicht nur das Kamera-Equipment ist ausschlaggebend für diese gelungenen Aufnahmen. Bei diesem Trip habe ich die Lupine-Blika Stirnlampe dabei. Um perfekte Bilder bei Mondschein zu machen, ist absolute Dunkelheit Voraussetzung. Man möchte meinen, bei knapp 22 Stunden Dunkelheit am Tag, sollte dieser Aspekt die geringste Herausforderung darstellen. Dem ist nicht so. Die Hauptstadt ist aufgrund der Polarnacht besonders gut beleuchtet und da auf Spitzbergen schätzungsweise über 3.500 Eisbären beheimatet sind, darf man sich in Longyearbyen nur innerhalb der Zone des Siedlungsgebietes frei ohne Waffe bewegen, weshalb ich auch nicht zu viele Möglichkeiten zur Spotwahl habe. Die Orte, die ich für diese Aufnahmen wähle, befinden sich auf schwierigem Gelände und bei Dunkelheit stellen Eis, Schnee und Steine eine noch größere Herausforderung dar. Mit meiner Stirnlampe und ihren 2400 Lumen bin ich zum Glück perfekt ausgestattet. Besonders vorteilhaft ist in diesem Fall die Bluetooth-Fernbedienung, die mir die Handhabung des Lichts bei diesen Temperaturen und Wetterbedingungen deutlich erleichtern.
Am Ende sind nach knapp drei Stunden Arbeit gelungene Bilder entstanden und einiges mehr an Erfahrung gewonnen. 

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