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Januar 2023, Kitzbühel, Österreich

Die legendäre STREIF - 2023

Die härteste – und prestigeträchtigste - Abfahrt der Welt – zwei Mal in Folge!

Hier werden sowohl der Athlet als auch das Material an ihre Grenzen gebracht… und dafür belohnt. Eine atemberaubende Stimmung erwartet die Abfahrtshelden am Fuße der Streif. Ein Wochenende im Januar befindet sich Kitzbühel im Ausnahmezustand. Alles konzentriert sich nur auf eines – das Hahnenkamm-Rennen. Zum 83. Mal findet es in diesem Jahr statt. 

Nach zwei ruhigen zuschauerlosen Jahren dürfen wieder Fans für Stimmung sorgen und die Athleten mit Gejubel ins Ziel bringen. Mit meiner Akkreditierung für das diesjährige Rennen konnte ich die direkten Vorarbeiten, das Team hinter den Kulissen, die Athleten in der Vorbereitung, in Aktion und die Emotionen und Stimmungen im Ziel einfangen.  

Wer in der Woche zuvor einen Blick auf den Hahnenkamm geworfen hat, hatte seine Zweifel, ob ein Schi-Weltcup-Rennen hier überhaupt möglich ist. 1931 wurde das Hahnenkammrennen zum ersten Mal ausgetragen. Seitdem musste es sieben Mal wegen Schneemangels abgesagt werden (zuletzt 2007). Nicht 2023. 

In diesem Jahr gibt die Kulisse an den Renntagen ein Winterwunderland zum Besten. Optisch wie akustisch ein Erlebnis. Wie bereits in den Corona-Jahren 2021 und 2022 stehen auch in diesem Jahr zwei Abfahrten am Programm. Kitzbühel-Abfahrt am Freitag, Hahnenkamm-Abfahrt am Samstag.  

Freitag

Bereits zwei Stunden vor Start stehe ich mit meinem Equipment ganz oben und blicke durch meine Kamera aus dem Starthaus, dem Ort, wo die Athleten all ihren Fokus, ihre Konzentration auf einen Punkt bringen, bevor sie sich in die Hocke begeben und Schwung auf die Mausefalle nehmen.

In 1:56:16 bezwingt der Sieger der Kitzbühel-Abfahrt die 3312 Meter lange Rennstrecke mit einer Höhendifferenz von 860 Metern. An der steilsten Stelle – der „Mausefalle“ – misst man ein maximales Gefälle von 85%., weshalb sie im regulären Skibetrieb auch nur als sogenannte Skiroute freigegeben, also eine markierte, aber weder präparierte noch kontrollierte Skiabfahrt, ist. Das erste Rennen 1931 gewann Thaddäus Schwabl (AUT) mit einer Zeit von 3:53:1, den bis heute gültigen Streckenrekord hält Fritz Strobl (AUT) seit 1997 mit 1:51:58.  

An der Hausbergkante nehme ich meine Position ein, um spektakuläre Fotos des Sprungs der Athleten durch das RedBull-Tor in die Kompression machen zu können. Es ist nur ein Bruchteil einer Sekunde, der mir bleibt, bevor der Abfahrer mit etwa 100 km/h an mir vorbeischießt.

Der Österreicher Vincent Kriechmayr holt sich an diesem Tag einen Heimsieg. Vor dem Italiener Florian Schieder, der mit der Startnummer 43 überraschend die Silbermedaille holte, und dem Schweizer Niels Hintermann.  

Samstag

Tag Zwei der Königsdisziplin. Nummer Zwei, doch absolute Nummer Eins in Punkto Stimmung und Spannung. Der Samstag mit der Hahnenkamm-Abfahrt ist der zuschauerfreudigste Tag am Hahnenkammwochenende. Zigtausende Fans strömen in den Zielbereich.

Der durchgehende Schneefall fordert die Pistenverantwortlichen auf ihr Maximum, um die Piste in einem perfekten Zustand zu halten. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen, die die Zuschauer den Atem halten lässt. Man sieht es den Athleten an, wie energieraubend und anspruchsvoll diese Abfahrt ist und sie an ihre Grenzen kommen.

Gerade deshalb fließen hier die Emotionen, macht es zu einem Spektakel und lässt ein Millionenpublikum mitfiebern. Diese Stimmungen einzufangen, ist mein Auftrag und bringt auch mich an meine Grenzen. Im Schneegestöber triumphiert der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, vor dem Franzosen Johan Clarey und dem Amerikaner Travis Ganong.

Neben den Triumphen der Abfahrtshelden, verabschiedet sich der Olympiasieger und Weltmeister Beat Feuz und genießt ein letztes Mal den ohrenbetäubenden Jubel seiner Fans. Eine fantastische Stimmung bei über 40.000 Fans, die die Athleten, das Rennen, die Streif, feiern.  

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